report (2005)

IUW 2005: Professional methods in Social Work an European Perspective?

Dass ein internationaler Hochschulaustausch funktionieren und viel Spaß machen kann, demonstriert der Fachbereich Sozialwesen der FH seit mehreren Jahren. Bereits zum 7. Mal fand nun vom 09.05. bis 13.05. die International University Week (IUW) 2005 in Jena statt, dieses Mal zum Thema „Professional Methods in Social Work – an European Perspective?“. 1998, als Prof. Dr. Trenczek mit einem niederländischen Kollegen die International University Week (IUW) ins Leben rief, stellte er sich nicht nur einen länderübergreifenden wissenschaftlichen Austausch vor, vielmehr sollte auch die interkulturelle Begegnung im Mittelpunkt stehen. Und so zeigten auch dieses Mal die rund 100 Teilnehmer aus Norwegen, Dänemark, Estland, Belgien, Tschechien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Italien sowie aus Jena, dass man Interkulturalität nicht nur theoretisch lernen, sondern vor allem leben kann. Um den Austausch zu intensivieren, wohnten die internationalen Gäste auch bei ihren Jenaer Kommilitonen. Offizielle Kongress- und verbindende Sprache war für alle Teilnehmer Englisch und viele, die sich dies kaum zugetraut hätten, kommunizierten fließend, teils mit Händen und Füßen, aber stets mit viel Freunde mit den internationalen Gästen.

Die Studierenden und Professoren des Fachbereiches Soziale Arbeit der FH hatten bereits im Vorfeld alle Hände voll zu tun und konnten allen Teilnehmern eine äußerst unterhaltsame Woche bieten. Unter dem Tagungsmotto „Professional Methods in Social Work“ standen interessante Workshops, Vorträge und Exkursionen auf dem Programm (vgl. http://iuw.sw.fh-jena.de/archives/iuw2005/program/ ). Mit einer Mischung aus Theorie und Praxis tauschte man sich über verschiedene Probleme in der Sozialen Arbeit aus.

Rege Diskussionen gab es über die Arbeit mit jugendlichen Straftätern in verschiedenen europäischen Ländern und der Gewaltprävention mit Schulkindern. In weiteren Präsentationen wurden auch Case Management im Pflegewesen und Straßensozialarbeit als Methode der Sozialen Arbeit vorgestellt. Im Workshop Erlebnispädagogik, die ihren praktischen Teil in die Kletterhalle verlegten, als auch beim Workshop zur Rolle der Musik in der Sozialen Arbeit, deren Arbeitsergebnis alle gut hören konnten, war eine Menge Kreativität gefragt. Ruhiger ließen es hingegen die Teilnehmer des Workshop „Stressbewältigung in der Sozialen Arbeit“ angehen und übten sich in progressiver Muskelentspannung oder Thai Chi. Durch anschauliche Präsentationen und Theaterspiele auf dem Abschlussplenum gewann man auch von den Arbeitskreisen „Psychoedukation“ und „Mediation“ als Arbeitsfelder von Sozialarbeitern einen äußerst interessanten Einblick.

Andere Teilnehmer der IUW Jena 2005 begaben sich auch direkt auf die Spuren verschiedener sozialer Einrichtungen. So bekamen Jena´s Reformkindergärten, einige psychiatrische Einrichtungen, die Drogenberatungsstelle ´Chamäleon´ oder der Jugendclub in Lobeda West Besuch von Teilnehmern der IUW.

Den traditionellen Ausflug nach Weimar nutzten die internationalen Studenten, um sich in verschiedenen Arbeitsgruppen über die Straßensozialarbeit mit Straffälligen bzw. Aidsprävention zu informieren oder an einer Führung durch das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald teilzunehmen.

Da nicht nur der wissenschaftliche Austausch im Vordergrund stehen sollte, organisierten die gastgebenden Studenten ein ebenso abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bei dem beispielsweise „Goethe und Schiller – das klassische Jena“ während einer Stadtrally erkundet wurde. Interessante und aufschlussreiche Gespräche bei Partys, einem Thüringer Grillabend oder privaten Ausflügen rundeten die Woche ab.

Jena wird allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben, so dass auch bei der nächsten International University Week wieder viele Teilnehmer aus ganz Europa erwartet werden können.

So bleibt nur noch all jenen zu danken, die zu dieser gelungenen Woche beigetragen haben!

Peggy Sipeer

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