International University Week 2019

The International University Week (IUW) is a one week international seminar (with a variety of workshops, excursions, social events, etc.) which is organized by the Socrates-Network of European University Schools of Social Work and Social Sciences (SocNet98). It takes part every summer semester in at least three locations of the network (see the programs and reports of former IUWs).

Die International University Week (IUW) findet im Sommersemester 2019 vom 1.-5.04.2019 in Budeovice (Tschechien), Hasselt (Belgien) und St. Pölten (Österreich) statt. Hierzu werden Studierende und Dozenten des mittlerweile 16 Partnerhochschulen umfassenden Netzwerkes SocNet98 sowie ggf. weitere bilaterale Kooperationspartner der Gastgeber eingeladen. Vom FB Jena können voraussichtlich 15 Studierende teilnehmen (Anmeldungen bei Prof. Trenczek und Eintragung über studip in der Veranstaltung 1.101 und 1.125 ).

Die Austragungsorte haben unterschiedlich (breite) Themen formuliert

  • Budeovice: “Social Work in clients home environment”   
  • Hasselt : “Social Tourism – for all walks of life”
  • St. Pölten: “Diversity and Pluralism in/for Social Work”

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Soziale Arbeit in Europäischer Perspektive –
Eindrücke von der SocNet98 – IUW 2019

Welche Herausforderungen stellen sich der Sozialen Arbeit in Europa? Welche fachlichen Standards haben sich in den verschiedenen Arbeitsfeldern entwickelt? Diese und weitere Fragen werden im Socrates Network of European University Schools of Social Work (SocNet98) seit seiner Gründung im Jahr 1998 durch Prof. Dr. Thomas Trenczek (EAH Jena) und Menno van Veen (Groningen) intensiv diskutiert. Höhepunkt dieses fachlichen Austausches ist die jährlich an 3 Partnerhochschulen stattfindende Internationale Hochschulwoche (IUW – International University Week), an der jeweils Studierende und Dozenten der 17 SocNet-Partnerhochschulen aus 15 Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, England, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schottland, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechien) teilnehmen. In diesem Jahr fand die IUW vom 1. -5. April 2019 in Budeovice (CZ), Hasselt (B) und St. Pölten (A) statt, an der 12 Studierende des Seminars von Prof. Dr. Trenczek am FB SW teilnahmen.

Ceske Budejovice (CZ):  „Social Work in the Client‘s Environment“

Der erste Tag der IUW in Budeovice startete damit, dass alle Teilnehmer*innen aus insgesamt neun europäischen Ländern im Auditorium zusammenkamen und von den Organisator*innen und dem Dekan der Fakultät begrüßt wurden. Anschließend referierte Prof. Mark Small aus den USA in einem sehr spannenden Vortrag zum Thema „The Roll of Happiness, Kindness and Mercy in Promoting Mental Health“ folgen. Anschließend gab es Gelegenheit für die Teilnehmer*innen, ihre jeweilige Hochschule vorzustellen und die Fakultät und Universität in Budeovice, die in unmittelbarer Nähe der Moldau liegt, zu erkunden. In den folgenden Tagen besuchten wir verschiedene soziale Einrichtungen sowie Workshops, u.a. zu den Themen „Comparing welfare states“,  „Ethical Aspects of social work“, „Social work with roma minority“ oder „Social services for the elderly“.

Neben all dem umfangreichen, fachlichen Programm und Austausch fand in dieser Woche natürlich auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm statt, u.a. eine Besichtigung der Budweiser Brauerei – dieses Highlight durfte natürlich nicht fehlen. Die Abschiedsparty feierten wir in der Komiks Bar, ein Club in der Innenstadt, der extra angemietet wurde. Nachdem sich alle am Buffet gestärkt hatten, gab es regen Austausch über die vergangenen Tage. Es wurde viel gelacht und nach anfänglicher Scheu wurde schließlich noch ausgelassen getanzt. Die IUW in Budeovice bot einen großzügigen Raum in angenehmer Atmosphäre, um die Lehre, die Systeme und die Probleme mit Blick auf Soziale Arbeit anderer Länder kennenzulernen. Der Austausch hat zu neuen Ideen und Ansätzen geführt und den Blick auf das deutsche System erweitert.

Hasselt (B): „Sozialer Tourismus – Soziale Arbeit im Kontext von Wohlbefinden, Freizeit und Tourismus“

Die IUW in Hasselt stand unter dem Thema “ Social Tourism – Social Work in the context of well-being, leisure and tourism“, an der 48 Studierenden und 12 Dozent*innen aus ganz Europa sowie 5 Studierende der EAH teilnahmen. Am ersten Tag gab es ein herzliches Willkommen mit Kuchen und Kaffee und für jede*n die Möglichkeit, sich und die eigene Hochschule mit einem selbst produzierten Video vorzustellen. Zudem hatten wir die Chance, einem bewegenden Vortrag von Dr. Izzeldin Abuelaish beizuwohnen, der für den Friedensnobelpreis nominiert und der Gründer der „Daughters for Life Foundation“ ist, die Unterstützung für Studentinnen aus dem mittleren Osten anbietet, um ihren akademischen Werdegang zu gewährleisten.

Während der Woche konnten wir an verschiedenen Workshops teilnehmen, welche alle eine ähnliche Frage adressierten: „Wie können wir das Wohlbefinden von Klient*Innen im Kontext Sozialer Arbeit verbessern?“ Wir diskutierten eine mögliche Definition für Wohlbefinden in dem Workshop „The right to lead a good life! Well-being, Social Work and the role of leisure and tourism“, lernten die Grundlagen von „Post-modern Zeitgeist, Technology, Individuals“ und redeten über „Well-being and Health Literary in Social Work“. Der Workshop „Discussing how to support children in vulnerable situations, participating in leisure time activities“ vermittelte uns unter anderem neue Methoden der Sozialen Arbeit. Außerdem besuchten wir die Veranstaltungen zu „Change Management“ und „Special Work in the context of well-being – Voices from parents with intellectual disabilities“. Wir hatten viele produktive Diskussionen und freuten uns über den Input und das neue Wissen, was wir dadurch erhalten konnten.

Neben den Workshops hatten wir die Gelegenheit Hasselt über verschiedene Aktivitäten zu erkunden und so mehr über die Stadt zu lernen. Wir haben uns in viele Straßen und Gassen gewagt um etwas über die urbane Kultur und die Bedeutungen vieler Kunstwerke in der Stadt erfahren. Durch die verschiedenen von den Studierenden aus Hasselt angebotenen Aktivitäten, hatten wir die Gelegenheit, alle Teilnehmer*Innen der Projektwoche kennenzulernen. Wir waren zusammen bowlen, gemeinsam essen  und besuchten ein Konzert, welches gleichzeitig unseren Abschluss für die Woche bildete. Insgesamt hatten wir eine sehr spannende Zeit und haben viele neue Ideen und Inspiration für unser weiteres Studium mitgenommen.

St. Pölten (Österreich) 2019: Diversity

Die Menschheit in einem Wort zu beschreiben wirkt fast unmöglich. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Kulturen, Ansichten und Prägungen macht unsere Gesellschaft aus. Studierende und Professor*innen der socNet-Parrtnerhochschulen kamen daher im Rahmen IUW in St. Pölten zusammen, um sich über „Diversity“ auszutauschen und gemeinsam neue Wege zu entdecken, mit Vielfalt in der Sozialen Arbeit umzugehen. Nach der offiziellen Begrüßung durch die Erasmus-Koordinator*innen erhielten wir einen ersten Input zum Thema der Woche: „Diversity Matters – meeting the challenges of plurality and differences in/for Social Work“, bevor wir uns schließlich in den Gruppenpräsentationen auf eine virtuelle und kulinarische Reise durch Europa begeben durften. Den ersten Tag ließen wir im „Sonnenpark“ St. Pölten, einem alternativen Garten-Kunst-Projekt, ausklingen, in dem wir mit veganen Köstlichkeiten verwöhnt wurden.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Workshops, u.a. Kinderschutz, Vielfalt in der Psychiatrie, Interkulturelle Kompetenzen und Geschlecht und Sexualität. Programmumrahmend begleitete uns an diesem Tag das Campus Radio. Morgens, mittags und abends waren wir dazu eingeladen, unsere eigenen Musikwünsche in das Radioprogramm einzubringen. Hitzige Diskussionen und Erfahrungsaustausch über nationale Grenzen hinweg forderten all unsere Energie. Den Abend bestritten wir deshalb in entspannter Runde beim gemeinsamen Bowlen oder gemütlichen Beisammensein. Der Mittwochvormittag begann mit dem Workshop „Diversity and society“. Eine sehr intensive Auseinandersetzung mit Ausgrenzung und Diskriminierung sollte uns anhand von verschiedenen spielerischen Aufgaben aufzeigen, wie wichtig es ist sich gegen diese einzusetzen. Am Nachmittag wurden in den Workshops die Themen Rassismus, Kommunikation, Migration, Kriminalität und Vielfaltsbewusstsein aufgriffen. Am Donnerstag nahmen wir zunächst an einigen Workshops zu Themen wie Inklusion, Jugendarbeit und Kommunikationstechniken teil. Nachmittags ging es dann nach Krems, wo wir verschiedene Soziale Einrichtungen besuchten und mit den dortigen Sozialarbeiter*innen Erfahrungen und Arbeitsweisen austauschen konnten. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen in einer Heuriger Gaststätte. Dankbar fuhren wir am Freitag, mit einer Vielzahl von Eindrücken und Momenten der IUW in Österreich nach Hause.

Fazit der drei IUW-Gruppen

Es war für uns hoch interessant andere Hochschulen mit ihren spezifischen Strukturen kennenzulernen und mit den Teilnehmenden aus den anderen Ländern in Austausch zu treten. Oft reichten schon wenige Impulse, um eine lebhafte instruktive Auseinandersetzung zu initiieren. Besonders erkenntnisreich war es neue Arbeitsweisen der sozialen Arbeit kennenzulernen und diese innerhalb von Gruppenarbeiten zu erproben. Wir empfanden dies als eine sehr bereichernde Zeit, die unser weiteres Studium prägen wird. Wir bedanken uns bei Prof. Trenczek, beim Fachbereich Sozialwesen und der Ernst-Abbe-Hochschule für diese außergewöhnliche Gelegenheit und können allen zukünftigen Studierenden nur wärmstens ans Herz legen, an einer International University Week teilzunehmen.

Für die Studierenden der AG IUW: Sarah Albrecht, Anna-Lena Habicht, Rebecca Lorenz

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